Zweierbob-Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) ist die Europameisterin 2023. Beim BMW IBSF Weltcup am SachsenEnergie-Eiskanal Altenberg, gleichzeitig als EM gewertet für die europäischen Athletinnen, gewann Nolte mit Anschieberin Neele Schuten (TV Gladbeck) den Titel im Zweierbob. EM-Silber ging an Melanie Hasler/Nadja Pasternack (SUI). Für die Schweizerinnen war es unmittelbar vor dem Start der BMW IBSF Weltmeisterschaften auf ihrer Heimbahn in St. Moritz die erste EM-Medaille. Bronze sicherte sich Titelverteidigerin Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) mit Anabel Galander (Mitteldeutscher SC Magdeburg).
Der Sieg in der Weltcupwertung des Rennens ging in Altenberg an Weltmeisterin Kaillie Humphries aus den USA mit Kaysha Love. Die Olympiasiegerin von 2010 und 2014 feierte damit ihren 30. Sieg in der Rennserie. Nolte/Schuten (0,02 Sekunden zurück) belegten hauchdünn dahinter Rang zwei vor Hasler/Pasternack (0,57 Sekunden zurück).
In der Gesamtwertung zum BMW IBSF Weltcup 2022/2023 geht es nach dem sechsten der acht Rennen ausgesprochen knapp zu: Lediglich zehn Punkte liegen zwischen Platz eins und Platz drei. Kim Kalicki (GER, 1252) führt vor Laura Nolte (GER, 1247) und Kaillie Humphries (USA, 1242).
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STATEMENTS NACH DEM RENNEN
Laura Nolte zu ihrem zweiten EM-Titel innerhalb von 24 Stunden: „Altenberg war noch nie meine allerbeste Bahn, darum bin ich sehr zufrieden. Jetzt fahren wir mit einem sehr guten Gefühl nach St. Moritz.“
Kim Kalicki – auch auf den dichten Nebel angesprochen: „Es hilft ja nichts, heute werde ich mich noch ordentlich drüber ärgern, weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Die erste Fahrt war eine Katastrophe, ich hatte Eis auf dem Visier. Unten bin ich zitternd aus dem Bob gestiegen, denn so wenig hatte ich noch nie gesehen, einige Kurveneinfahrten überhaupt nicht. Im zweiten war die Sicht super, ich bin trotzdem schlecht gefahren. Jetzt freuen wir uns auf einen Tapetenwechsel, St. Moritz ist ja was ganz anderes, darüber müssen wir nicht reden. Dort ist alles anders. Eine geile Bahn, das Wetter ist meist super – das werden sicher zwei schöne Wochen.“
Co-Bundestrainer Gerd Leopold: „Wir sind hier in einem Outdoor-Sport, die Bedingungen sind, wie sie sind. Mit diesen Schwierigkeiten müssen wir uns auseinandersetzen. Kim hatte diese Probleme mit dem Visier, ja. Aber im zweiten war es besser, sie wollten nochmal angreifen. Laura hat sich gesteigert, so wünscht man sich das. Das war eine gute Vorbereitung auf die WM.“
(Text: RWH, BSD / Fotos: IBSF – Viesturs Lacis)