Kuriosum beim Männerrennen des EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcups am SachsenEnergie-Eiskanal in Altenberg: Nach den zwei Läufen waren Wolfgang Kindl (Österreich) und Max Langenhan (Deutschland) auf die Tausendstelsekunde zeitgleich – 1:47,997 Sekunden.
Und beide Rodler strahlten. „Ich finde es total cool, dass wir zu zweit auf dem obersten Podest stehen können“, sagte Wolfgang Kindl nach seinem achten Weltcupsieg, „es wäre auch schade gewesen, wenn einer mit einer Tausendstelsekunde Rückstand Zweiter wäre.“ Langenhan meinte nach seinem zweiten Sieg im Weltcup: „Dass es eine Tausendstelentscheidung gab, habe ich noch nie erlebt und ist lustig. Das ist cool für den Sport, wenn man nach drei Kilometern Fahrt im Eiskanal auf die Tausendstel gleichschnell im Ziel ist.“
Doch zwei Sieger bei einem Welcuprennen war keine Premiere. 2011 gab es dies in Park City zuletzt: die österreichischen Doppel Peter Penz/Georg Fischler sowie Andreas und Wolfgang Linger teilten sich damals den Sieg.
Dabei hatte Kindl einen großen Vorteil, weil er im ersten Durchgang in 53,900 Sekunden Schnellster war. Der 33 Jahre alte zweifache Weltmeister hätte seinen zweiten Lauf nur fehlerfrei runterbringen müssen. Doch das gelang dem Innsbrucker nicht. Langenhan hatte als Sechster 0,134 Sekunden Rückstand. Doch im zweiten Durchgang hat sich das wieder ausgeglichen, obwohl auch dem 22-jährigen Thüringer ein Fehler im 1387 Meter langen Eiskanal unterlaufen war. „Nach dem Start bin ich einen riesigen Schlenker gefahren und habe gedacht, dass es nicht mehr reichen würde. aber ich habe es brennen lassen.“
Das Podium vervollständigt hat Johannes Ludwig mit 0,033 Sekunden Rückstand. Doch damit konnte der 35-jährige Deutsche mit 405 Punkten die Führung in der Gesamtwertung zum EBERSPÄCHER-Weltcup verteidigen. Auf Platz zwei mit 69 Punkten Rückstand hat sich Langenhan verbessert. Auch Kindl machte einen großen Sprung hinter Felix Loch (326) auf Platz vier (296).
Siege im Doppel, bei den Frauen und Männern für Österreich in Altenberg, doch in der Staffel hat es für das rot-weiß-rote Team nicht zum kompletten Triumph gereicht. Mit 1,119 Sekunden Rückstand kam das Quartett Madeleine Egle, Wolfgang Kindl sowie Thomas Steu/Lorenz Koller nur auf Platz fünf. Gewonnen hat Deutschland in der Besetzung Julia Taubitz, Max Langenhan sowie Toni Eggert/Sascha Benecken vor Italien (0,325 Sek. Rückstand; Andrea Vötter, Dominik Fischnaller, Ludwig Rieder/Patrick Rastner) und Russland (0,493; Ekaterina Katnikova, Aleksandr Gorbatcevich, Aleksandr Denisov/Vladislav Antonov).
Text: FIL / Fotos: Mareks Galinovskis