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52. FIL Rodel WM: Wetter sorgt beim Sprint für abwechslungsreiche Podien

Welche Vielfalt zum Auftakt der 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften in Altenberg: In den vier Sprintwettbewerben holten sich Athletinnen und Athleten aus fünf Ländern die Titel. Und keinem der Vorjahressieger war die Titelverteidigung gelungen. Dies lag aber zum Großteil an Rücktritten und äußeren Umständen. Bei plus sieben Grad und teils heftigem Regen hat das Eis sehr gelitten.

Im Einsitzer der Frauen holte sich Lokalmatadorin Julia Taubitz den zweiten Sprinttitel ihrer Karriere, das insgesamt vierte WM-Gold. Bei den Männern triumphierte David Gleirscher (Österreich). Von Glück mit der Startnummer sprach Martins Bots, dass der Lette zusammen mit seinem Partner Roberts Plume die schnellsten Doppelsitzer waren. Im Doppelsitzer der Frauen lagen die Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer vorne.

Julia Taubitz strahlte im Ziel. Und das nicht nur wegen ihrer eigenen Leistung, die ihr das vierte WM-Gold bescherte, sondern auch wegen der Zweitplatzierten Natalie Maag (Schweiz). „Zusammen mit Natalie bei einer WM auf dem Podest, besser geht es fast nicht mehr“, sagte die 27-Jährige. Wenn Maag 0,072 Sekunden schneller gewesen wäre, dann wäre ihr dasselbe Kunststück gelungen wie 2016 ihrer Landsfrau Martina Kocher. Die war damals am Königssee überraschend Weltmeisterin geworden. „WM-Silber – es ist unglaublich, ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte die 26-Jährige. Ähnlich erging es Elina Vitola. Auch für die Lettin war es die erste WM-Medaille. „Ich habe vor meinem Lauf den Sieg von Martins (Bots) und Roberts (Plume) gesehen, das hat mich natürlich motiviert und ich bin mit einem großen Grinsen ins Rennen gegangen.“ 0,111 Sekunden war sie langsamer als Siegerin Taubitz. Hinter der US-Amerikanerin Ashley Farquharson (0,131 Sekunden zurück) folgte ihre Landsfrau Kenija Aparjode (0,152) vor Sandra Robatscher (Italien)/0,170).

Bei den Männern war wieder einmal David Gleirscher zur Stelle. Gerade ein Weltcuprennen hat der 29-jährige Österreicher gewonnen, ist aber Olympiasieger und jetzt zweifacher Weltmeister. „Ich bin anscheinend der Mann für die großen Rennen“, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, „meinen Teamkollegen haben im Vorfeld schon gesagt, ich sei sicherlich bei der WM voll da, weil es im Weltcup noch nicht so berauschend für mich lief.“ Das hat im Sprint super geklappt. Gegen Gleirschers 33,001 Sekunden konnte auch Max Langenhan nichts ausrichten. Der Weltcup-Dominator aus Deutschland war 0,071 Sekunden langsamer. „Wir sind eine Outdoorsportart, manchmal wird’s schwierig“, sagte er lapidar. Am Ende reichte es für Silber vor Kristers Aparjods (Lettland/0,123 zurück) und Felix Loch (Deutschland/0,163).

Schon vor dem Rennen gehörte Altenberg zu den Lieblingsbahnen von Martins Bots und Roberts Plume. Dazu kam das Glück mit dem Wetter. Und ein gutes Setup. 27,863 Sekunden haben sie für ihre Fahrt benötigt. „Für das morgige Rennen werden wir nicht viel ändern“, sagte Plume. Und strahlte mit Wolfgang Kindl um die Wette. Der Österreicher ist die erste Saison mit Vordermann Thomas Steu im Doppel am Start, und hat sich schon mit WM-Silber (0,032) dekoriert. „Bei der ersten WM gleich mit einer Medaille anzufangen ist megacool“, sagte er. Dabei hätte es auch Gold werden können, doch ein Fahrfehler kostete Zeit. „Natürlich will man solche Fehler nicht machen, er hat uns Gold gekostet“, ärgerte sich Steu, „ich bin trotzdem mega-happy, es ist ein Superergebnis in unserer ersten Saison.“ Über ihren dritten Platz (0,110) freuten sich auch Juri Gatt und Riccardo Schöpf. „Dass wir eine Medaille gewinnen, ist extrem viel wert“, sagte Untermann Schöpf, „denn wir sind noch jung und müssen noch viel lernen.“ Dahinter folgten zwei italienische Doppel: Ivan Nagler/Fabian Malleier (0,135) vor Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner (0,169).

Überrascht von ihrem Sieg waren ihre Landsfrauen Andrea Vötter und Marion Oberhofer (28,412 Sekunden).  „Das hatten wir nie erwartet“, sagte Vötter. Doch Oberhofer ordnete den Erfolg ein: „Wahrscheinlich hat uns heute auch das Wetter und unsere frühe Startnummer ein wenig geholfen.“ Gold bleibt Gold. Noch ungläubiger waren die vier Lettinnen, die die beiden anderen Medaillen gewannen. Anda Upite und Zane Kaluma holten Silber (0,017) vor Marta Robezniece und Kitija Bogdanova (0,046). Auch die US-Amerikanerinnen Maya Chan und Reannyn Weiler (0,061) hatte nicht damit gerechnet, so weit vorne zu landen. Ganz im Gegensatz zu Dajana Eitberger und Saskia Schirmer (0,085). „Wir haben’s leider nicht so getroffen, sind aber noch im Lernprozess“, sagte Eitberger, die bei den Titelkämpfen vor einem Jahr noch den Sprinttitel im Einzel gewonnen hatte.

Alle Resultate gibt es unter auf der FIL Webseite.

Text: FIL / Fotos: FIL – Mareks Galinovskis


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