Max Langenhan konnte es nicht fassen, dass der 24 Jahre alte Deutsche beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup am SachsenEnergie-Eiskanal in Altenberg seinen 13. Weltcupsieg holen würde. Auf Platz 21 wurde er nach dem ersten Lauf in der Ergebnisliste geführt. Mit 0,881 Sekunden Rückstand auf den Führenden David Gleirscher. Doch dies war bei sechs Grad plus und leichtem Nieselregen sein Vorteil für den zweiten Durchgang. So konnte der Weltmeister deutlich früher in die Bahn als sein österreichischer Konkurrent. Und den nutzte er mit der schnellsten Laufzeit in 54,802 Sekunden. Gleirscher war später etwas mehr als eine Sekunde (55,804) langsamer. In der Addition beider Läufe fehlten ihm 0,121 Sekunden. „Schade, dass das Eis so nachgelassen hat, als letzter Starter hatte ich keine Chance mehr ranzukommen“, sagte Gleirscher, der sich über diesen zweiten Platz nicht so richtig freuen konnte.
Gewundert hat sich aber auch Langenhan, dass ihm das schier Unmögliche noch gelungen ist. „Normalerweise verdienen solche Fehler auch mal eine bittere Niederlage“, gab er zu. Schließlich haderte er mit seinen beiden Läufen. Im ersten Durchgang hatte er sich in der Kurve 9 verfahren und deswegen zwei Banden kassiert, im zweiten Lauf ist er schlecht gestartet. „Ich bin sogar noch hängengeblieben“, erklärte er. Sein Fazit: „Ich hatte heute einfach Glück. Dass die Bahn so nachlässt, das wünscht man keinem anderen Sportler.“
Gehofft hatte er noch, dass wie beim WM-Rennen vor einer Woche wieder sein Teamkollege Felix Loch als Dritter neben ihm auf dem Podium stehen würde. Doch der Zweitbeste des ersten Durchgangs wurde auch ein Opfer der nachlassenden Bahn. Mehr als die zehnbeste Laufzeit in 55,785 Sekunden war nicht möglich. Platz vier, 0,234 Sekunden hinter Sieger Langenhan.
So schaffte es der Lette Kristers Apajode mit der zweitbesten Laufzeit (55,458) und 0,127 Sekunden Rückstand noch auf Podium. Dabei wäre deutlich mehr möglich gewesen, wenn ihm im Kreisel kein so riesiger Fahrfehler unterlaufen wäre.
Nach seinem Lauf hatte Langenhan gezittert, dass sich Jonas Müller nicht allzu weit vor ihm platzieren würde. Schließlich wird der Blick auf den Gesamtstand im Weltcup in der zweiten Saisonhälfte immer wichtiger. Weil der Österreicher nur Platz neun belegen konnte, hat Langenhan seine Führung sogar noch ausbauen können. Der Deutsche hat 570 Punkte, der Österreicher 419.
Text: FIL / Fotos: FIL – Mareks Galinovskis