Die deutschen Rodel-Damen dominieren weiterhin das Geschehen: Nachdem das Weltmeisterschafts-Podest in Oberhof vergangenes Wochenende bereits in schwarz-rot-goldenen Händen war, änderten sich die Podiumsfarben auch beim sechsten Eberspächer Rennrodel-Weltcup der Saison nicht: Julia Taubitz gewann am SachsenEnergie-Eiskanal mit zwei starken Läufen vor den Teamkolleginnen Anna Berreiter und Dajana Eitberger. Unter schwierigen Wetterbedingungen lieferten die Rodel-Mädels ein spannendes Rennen ab.
Lokalmatadorin Taubitz hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie auf ihrer Heimbahn angreifen wird und bestenfalls mit dem gelben Trikot der Gesamtweltcup-Führenden zum nächsten Weltcup nach Winterberg reisen möchte. Dieses Vorhaben gelang der 26-Jährigen einwandfrei, nach dem ersten Lauf lag sie in Führung und ließ sich auch in Lauf zwei – trotz Bandenkontakt im unteren Bahnabschnitt – nicht mehr von Platz eins verdrängen. Im Overall World Cup Ranking führt Taubitz nun vor Eitberger und Berreiter, zudem war es der 19. Weltcupsieg für die amtierende Vize-Weltmeisterin.
„Wir haben alle gehofft, dass wir es noch irgendwie runterbekommen, und dass es am Ende so ausgegangen ist, ist natürlich unheimlich cool. So kann es weitergehen“, erzählte Taubitz nach dem Rennen.
Eine der schönsten Fahrlinien lieferte die Zweitplatzierte Anna Berreiter im zweiten Durchgang ab. Mit 0,307 Sekunden Rückstand musste sie sich zwar letztendlich Teamkollegin Taubitz geschlagen geben, dennoch zeigte sich die 23-Jährige happy mit ihrer als auch mit der Teamleistung: „Kurz vor den Top Ten hat es oben einen Schneesturm gegeben, und wir drei saßen oben zusammen und haben nur noch gelacht, weil wir nicht wussten, wie das wird. Dann hat es gottseidank wieder aufgehört und wir konnten das Triple nach Hause nehmen.“
Auf Platz drei fuhr Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger. Als „Wahnsinn“ bezeichnete die 32-Jährige die schwierigen Bedingungen während der letzten Trainingstage als auch im heutigen Rennen. Trotz alledem fuhr die gebürtige Ilmenauerin mit einem Lächeln ins Ziel und freute sich mit Taubitz und Berreiter über das Triple: „Das war der Wahnsinn, und zwar nicht nur von den Leistungen, sondern auch von den Bedingungen her. Dass wir uns unter der Woche durchgekämpft haben, auch wenn man manchmal nicht wusste, was man machen sollte, und uns heute hier durchgekämpft haben – das ist Wahnsinn.“
Die Vierte im deutschen Damen-Rodel-Bunde, Merle Fräbel, schaffte es ebenfalls in die Top Ten. Die amtierende U23-Weltmeisterin wurde gute Neunte.
Alle Resultate unter www.fil-luge.org.
(Text: BSD / Fotos: FIL – Mareks Galinovskis)