Was für ein sensationelles Rennen der Herren Einsitzer bei der Rodel-WM in Altenberg: Team Deutschland durfte gleich doppelt jubeln, denn Max Langenhan und Felix Loch sicherten sich in einem spannenden Rennen die Gold- und die Bronzemedaille. Silber gewann der Österreicher Nico Gleirscher.
Max Langenhan kürte sich am heutigen Tag vom amtierenden Vizeweltmeister 2023 zum Weltmeister 2024. Einen zweiten Lauf „wie ein kleiner Herrgott“ (Zitat Norbert Loch) erwischte der 24-Jährige und ließ sich von den zahlreichen Zuschauern und vor allem von seinem Fanclub feiern.
Mit Tränen in den Augen stand Felix Loch beim ZDF-Interview, die Bronzemedaille war für den zehn Jahre älteren Teamkollegen wichtig, da es in dieser Saison noch nicht hundertprozentig gelaufen war. Umso schöner das Bild von Loch und Langenhan gemeinsam auf dem Podest.
Eine weitere WM-Medaille für Team Deutschland gewann Lokalmatador Timon Grancagnolo, der in der U23-Wertung Erster wurde und damit seinen Titel von 2023 wiederholen konnte. Teamkollege David Nössler hingegen stürzte leider im zweiten Lauf im unteren Bahnabschnitt und fiel von seinem Schlitten. Er konnte selbst aus der Bahn steigen, wurde allerdings disqualifiziert.
Max Langenhan: „Ich hab mir schon gedacht, dass die Jungs alle so gut gefahren sind, da muss jetzt was kommen von mir. Und das hat geklappt. Hey, Felix und ich haben zusammen eine Medaille gewonnen, und das ist das Wichtigste. Besser hätte man es nicht schreiben können. Das ist auch für alle Trainer, Physios, Ärzte, für unseren Leiti – das ist das, was wir gebraucht haben nach den letzten Tagen.“
Felix Loch: „Das ist der Hammer. Vor dem Lauf habe ich zu meinem Techniker Christian noch gesagt, dass wir nochmal voll angreifen müssen. Vierter oder Fünfter will ich nicht werden. Und dass das so funktioniert hat, dass wir da vorkommen, ist richtig geil. Die Saison war bis jetzt etwas schwierig, aber jetzt mit der Medaille ist das perfekt. Max gewinnt das Ding, wir gehen heute mit zwei Medaillen nach Hause und ich hoffe natürlich, dass wir noch ein paar mehr Medaillen gewinnen. Heute Abend wird es ein Bierchen geben, auch wenn Max noch ein bisschen langsam machen muss wegen der Team-Staffel morgen, aber wir werden auf jeden Fall noch darauf anstoßen.“
Timon Grancagnolo: „Ich fühle mich gerade sehr gut, vor allem weil wir als Team eine sehr gute Leistung gebracht haben. Es tut mir sehr leid für David Nössler, dass er umgekippt ist. Er hätte wahrscheinlich nochmal einen guten Lauf runtergebracht, aber kann man nicht ändern. Max ist Weltmeister, Felix holt Bronze – richtig stark. Wir werden heute Abend feiern, wir haben ja morgen nichts mehr vor, bis auf Max – der übernimmt die Staffel, das überlassen wir ihm.“
Cheftrainer Norbert Loch: „Sensationell mit Max und Felix. Max ist im zweiten Lauf gefahren wie ein kleiner Herrgott, und damit haben wir endlich nach vielen Jahren unseren ‚Hundert-Meter-Lauf‘ gewonnen. Der Männersieg bedeutet immer sehr sehr viel, und jetzt haben wir es endlich geschafft. Und Felix hat die Bronzemedaille heute echt verdient, das ist ein schöner Erfolg. Und nicht zu vergessen Timon mit dem U23-Titel, den man auch erst einmal holen muss. David Nössler hat den Schlitten in der Kurve ‚überlenkt‘, und dann ist es leider zum Sturz gekommen. Wir haben heute viele Stürze bei den Herren gesehen, das darf man nicht vergessen – wie Dominik Fischnaller oder Kristers Aparjods. Aber heute war dann schlussendlich das Glück auf unserer Seite.“
Alle Resultate gibt es auf der FIL Webseite.
Text: BSD / Foto: FIL – Mareks Galinovskis