AKTUELLES

52. FIL Rodel WM: Österreicherin Lisa Schulte rast mit zwei Superläufen zum Titel

Wenn zwei sich streiten, dann freut sich die Dritte. Julia Taubitz oder Madeleine Egle – das war im Vorfeld der 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften in Altenberg die Frage, wer sich bei den Frauen den Titel holt. Doch dann kam Lisa Schulte (Österreich) und schnappte sich Gold. Vor Julia Taubitz (Deutschland) und Schultes Teamkollegin Madeleine Egle. „Ich habe zwei Superläufe runtergebracht“, sagte die 23-jährige Schulte, um dann ins Detail zu gehen: „Ich bin super gestartet und super gefahren. Auch die Kurve neun habe ich toll getroffen.“ Insgesamt benötigte sie 1:43,901 Sekunden für die beiden Durchgänge. Anerkennend sagte Sprint-Weltmeisterin Taubitz: „Lisa war heute unschlagbar, das war eine starke Leistung.“ Sie selbst ärgerte sich über einige kleinere Fehler in ihren Fahrten, die sich dann jedoch zu einem Rückstand von 0,104 Sekunden. Trotzdem lautete ihr Fazit: „Ich bin erleichtert, dass es so gut lief.“ Egles Rückstand: 0,175 Sekunden.

Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einem wahren Rekordrennen. Als Erste blieb Kendija Aparjode (Lettland) in 51,958 Sekunden unter der 52-Sekunden-Marke. Doch auch die fünf Fahrerinnen, die nach ihr durch den Eiskanal jagten, blieben unter der alten Bestmarke von 52,036 Sekunden, aufgestellt von Natalie Geisenberger (Deutschland) vor sechs Jahren. Die sechsfache Olympiasiegerin, die in Altenberg offiziell verabschiedet wurde, gratulierte der neue Rekordhalterin Merle Fräbel (Deutschland) ganz herzlich, die die Bestmarke auf 51,786 Sekunden verbesserte. „Ich hoffe, dass der Rekord mir möglichst lange bleibt“, sagte Fräbel, die ihren Titel als U23-Weltmeisterin verteidigte. Die Italienerin Verena Hofer wurde Zweite und Fräbels Teamkollegin Melina Fischer bei ihrer ersten WM Dritte.

Taubitz lobte: „Die Bahnarbeiter haben Spitzenarbeit abgeliefert.“ Darüber hinaus haben aber auch die Wetterbedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt mitgespielt. Fräbel belegte in der Endwertung Platz fünf (0,324 Sekunden zurück) hinter Elina Vitola (Lettland/0,298). Sechste wurde ihre Landsfrau Aparjode (0,512) vor der Sprint-Vizeweltmeisterin Natalie Maag (Schweiz/0,588).

Zu der Zeit war Anna Berreiter aus dem Rennen. Die Titelverteidigerin wäre nach einem Fahrfehler in der Passage nach dem Kreisel fast gestürzt. Dabei verlor die 24-jährige Deutsche so viel Zeit, dass sie mit 0,960 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Schulte als 24. das Finale der 20 Schnellsten verpasste.

Text: FIL / Foto: FIL – Mareks Galinovskis


Schreibe einen Kommentar

PARTNER