Max Langenhan und Felix Loch haben beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup am SachsenEnergie-Eiskanal ihren Heimvorteil genutzt. Wie bei der Weltmeisterschaft in der vergangenen Saison war Langenhan nicht zu schlagen. In 1:48,210 Minuten war der 25-Jährige 0,230 Sekunden schneller als Teamkollege Felix Loch. Der dreifache Olympiasieger hat im Auslauf Sieger Langenhan zu dessen 16. Weltcuperfolg gratuliert und ihn umarmt.
Trotzdem ärgerte sich Langenhan: „Ich bin nicht gut gefahren, schon am Start hatte ich zweimal Probleme.“ Doch dass er zweimal die Bande leicht touchierte, hat einen Grund. Im Dezember hatte er sich bei einer Trainingsfahrt in Altenberg, in der Kurve 13, „den rechten Fuß zertrümmert“, wie er erzählte. Sobald er auf dem Schlitten liegt, kann er sein Fahrgefühl einsetzen.
Neben Langenhan und Loch stand auch Dominik Fischnaller auf dem Podium. „Es lief noch nicht so gut in dieser Saison, aber mit dem vierten Platz vor einer Woche in Sigulda bin ich gut ins neue Jahr gestartet“, sagte der Italiener, „so kann’s weitergehen.“ 0,399 Sekunden betrug sein Rückstand auf Sieger Langenhan.
Zum ersten Mal in dieser Saison schaffte kein österreichischer Rodler den Sprung aufs Podium. Auf Platz vier folgt erst einmal der Lette Kristers Aparjods (0,579 Sekunden zurück). Der in der Weltcup-Gesamtwertung führende Nico Gleirscher hatte eine bessere Platzierung vergeben, als er im zweiten Durchgang viel zu hoch aus Kurve neun herauskam und danach zweimal die Bande touchierte. Mit der elftschnellsten Zeit fiel er nach Platz zwei in Durchgang eins auf Rang fünf zurück. Gints Berzins (Lettland) war mit 0,904 Sekunden der letzte Pilot mit weniger als einer Sekunde Rückstand.
Ganz auf einen Start verzichtete der seither Dritte im Gesamtweltcup, Jonas Müller. Der 27-jährige Österreicher fühlt sich im Altenberger Eiskanal nicht sicher. „Mir ist das Verletzungsrisiko auf dieser Bahn einfach zu hoch“, hatte der amtierende Europameister seinen Startverzicht begründet, „zumal mit der Europa- und der Weltmeisterschaft die Saisonhöhepunkte noch bevorstehen.“
STATEMENTS
Max Langenhan: „Das Rennen war durchwachsen. Am Ende bin ich oben zweimal abgebogen, habe ziemlich viele Fehler gemacht. Aber unten raus hat heute der Speed einfach mal gepasst. Das ist natürlich sehr positiv, genauso, dass ich mit Felix mal wieder da oben stehen darf.“
Felix Loch: „Schwierige Bedingungen heute, mit dem Wind und Schnee, aber eigentlich waren es zwei gute Läufe. Vom Fahren her hat aber alles gut gepasst. Mit den Startzeiten bin ich ein bisschen unzufrieden. Im Training geht es ganz gut, im Rennen fehlen dann immer die einen oder anderen Hundertstel – warum auch immer. Ich bin mit dem Ergebnis mega-zufrieden, wir machen einfach weiter. Für das Selbstbewusstsein vor den letzten beiden Weltcups ist das natürlich gut, auch im Hinblick auf die WM.“
Text: FIL, BSD // Fotos: FIL – Michael Kristen