Was für ein Auftakt der deutschen Bob-Männer bei den BMW IBSF Bob & Skeleton Weltmeisterschaften Altenberg 2020 presented by IDEAL Versicherung! Heute starteten die Zweierbobs in ihre ersten beiden von insgesamt vier Wertungsläufen. Das schwarz-rot-goldene Feld führt Lokalmatador Francesco Friedrich an.
Nach neuem Bahnrekord im ersten Lauf (54,00 Sek.) deklassierte der Pirnaer zusammen mit Stammanschieber Thorsten Margis sowohl die teaminterne als auch die internationale Konkurrenz, als er nach Lauf zwei mit einem Vorsprung von 0,94 Sekunden ins Ziel gefahren kam: „Wir wussten noch nicht, was auf uns zukommt und wie schnell die anderen sein werden. Der Rumäne war auch ziemlich schnell, aber als dann Justin Kripps unten war, waren wir uns ziemlich sicher, dass es heute gut aussieht für uns. Bezüglich des neuen Bahnrekords haben wir eigentlich mit einer 53,99 geliebäugelt, aber wir hatten auch im ersten Lauf ein paar kleine Fehler, an denen ich schuld war. Die Bahn war die ganze letzte Woche nicht so schnell, dafür heute umso mehr.“
Auf dem Silberrang liegt der zweite Local Hero Nico Walther. Der in Dresden wohnende Pilot musste kurz vor dem Rennen noch auf seinen ursprünglich gesetzten Anschieber Joshua Bluhm verzichten, der mit Rückenproblemen zu kämpfen hat. In den kleinen Schlitten kam spontan Eric Franke.
Nach dem ersten Lauf lag das sächsische Duo noch auf Rang vier, doch mit einem starken zweiten Lauf kamen Walther und Franke einer möglichen Medaille ein großes Stück näher: „Unsere Taktik war, im ersten Lauf vorne mit dabei zu sein. Wir wussten, dass wir mit Startnummer 20 im ersten Lauf etwas Bahntendenz haben, mit den warmen Temperaturen und dem heutigen Wind. Wir hatten eine gute Ausgangsposition, im zweiten Lauf anzugreifen, und ich denke, der Plan ist hervorragend aufgegangen. Eric hat am Start wirklich einen sensationellen Job gemacht. Respekt und danke an Eric, dass er heute eingesprungen ist, und wir werden morgen alles geben, um das Ergebnis zu halten.“
Auf Platz drei liegen Johannes Lochner und Anschieber Christopher Weber. Nach Platz fünf im ersten Lauf hat sich das Duo in Lauf zwei auf das Podest vorgekämpft und lieferte besonders im zweiten Durchgang neben einem starken Lauf eine Top-Startzeit ab (5,16 Sek.): „Man muss natürlich strahlen, wenn man hier hochfährt und die ganzen Leute sieht. Freunde und Familie sind, das macht so einen Sportler wie mich mega-happy. Für so etwas machen wir das Ganze, dass wir die Menschen begeistern. Wir sind jetzt in Schlagdistanz für die Medaillen und werden morgen unser Bestes geben.“
Nur eine hundertstel Sekunde hinter Lochner liegt der dritte deutsche Lokalmatador Richard Oelsner. Der amtierende Juniorenweltmeister im Zweierbob hatte mit seinem Anschieber Malte Schwenzfeier nach dem ersten Lauf auf Rang drei gelegen, nach Lauf zwei liegt der 25-Jährige mit Platz vier allerdings immer noch in Medaillennähe: „Der erste Tag ist wahrscheinlich eher semi-wichtig, weil am zweiten Tag die Medaillen vergeben werden. Da muss man auf jeden Fall performen. Es gibt überall kleine Baustellen, die dann schlussendlich die Zeit ausmachen. Aber solange wir das annähernd geradeaus runterfahren, ist das schon in Ordnung.“
Die beiden Finalläufe der Zweierbob Männer beginnen am Sonntag (23. Februar) um 14.30 Uhr mit dem dritten Lauf. Der vierte und letzte Lauf startet um 17.00 Uhr.
BSD / Foto: Viesturs Lacis