Der Thüringer Christopher Grotheer (GER) hat bei den BMW IBSF Weltmeisterschaften 2021 presented by IDEAL Versicherung seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Am SachsenEnergie-Eiskanal in Altenberg war Grotheer nach zwei Rennläufen auf Zwischen-Rang drei in den Final-Tag gestartet. Im dritten
Durchgang fuhr er Lauf-Bestzeit, setzte sich an die Spitze des Feldes und verteidigte die Gold-Position auch im vierten und finalen WM-Rennlauf.
Mit zwei Mal Gold hat Christopher Grotheer nun mehr WM-Titel als Weltcup-Siege: Von 47 Rennen im BMW IBSF Weltcup gewann er bislang eins – auch das in Altenberg, im Januar 2017. Die WM-Titelverteidigung gelang vor Christopher Grotheer übrigens erst zwei Athleten: Ryan Davenport (CAN, 1996 und 1997) und Martins Dukurs (LAT), der 2011 und 2012 bei zwei sowie 2015, 2016, 2017 und 2019 sogar bei vier aufeinander folgenden Weltmeisterschaften gewann.
„Ich wusste, dass der dritte Lauf entscheidend ist. Der Lauf war dann gut, und ich denke, dass ich die Konkurrenz damit auch etwas geschockt habe. Während der vierten Fahrt wusste ich dann eigentlich auch schon, dass es reichen würde“, freute sich Grotheer im Ziel. Mit einer optimalen Materialabstimmung ging der Thüringer mit einem guten Gefühl ins Rennen, denn genau diese „Wohlfühlstimmung“ sei ausschlaggebend für die Sicherheit auf dem Schlitten.
Silber ging bei der BMW IBSF WM in Altenberg an den Europameister: Alexander Tretiakov (BFR, Bobsleigh Federation of Russia) holte mit 0,28 Sekunden Rückstand seine sechste WM-Medaille.
Der Gesamtweltcup-Zweite Alexander Gassner (GER, 1,20 Sekunden zurück), bis zum letzten Lauf noch außerhalb der Medaillen-Ränge, fuhr mit der drittbesten Laufzeit im Finale noch auf Platz drei und gewann wie im Vorjahr WM-Bronze. „Nach dem gestrigen Tag habe ich schon sehr an mir selbst gezweifelt, ob das überhaupt noch funktioniert. Ich wurde von meiner Familie dann aber aufgebaut, und mir sind heute nochmal zwei sehr gute Läufe gelungen. Es ist echt schade und fühlt sich dann auch nicht so toll an, Felix damit vom Podest geschubst zu haben. Aber ich bin sehr happy über meine Leistung. Und Felix ist noch jung, der wird seine Chancen bekommen“, erzählte Gassner über den Gewinn seiner Bronze-Medaille.
Besagter Felix Keisinger (GER), der Junioren-Weltmeister von 2020, wurde Vierter vor dem amtierenden Junioren-Weltmeister Evgeniy Rukosuev (BFR) auf Rang fünf. Weltcup-Gesamtsieger Martins-Dukurs (LAT), Rekord-Weltmeister mit sechs Titeln zwischen 2011 und 2019, erwischte eine rabenschwarze WM. Nach Platz 14 zur Halbzeit in Altenberg beendete er die Titelkämpfe letztlich auf Rang 16. Einen Platz dahinter noch: Olympiasieger Sungbin Yun (KOR).
(IBSF / BSD | Foto: Egbert Kamprath)