100. Zweierbob-Weltcup und Sieg Nummer 47: Olympiasieger, Rekordweltmeister und Lokalmatador Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) ) ist mit einem Sieg im kleinen Schlitten in die vor-olympische Saison gestartet. Weltcup Nummer eins dagegen war es für Friedrichs neuen Anschieber: Mit Simon Wulff (Dresdner Sportclub 1898) im Schlitten stellte er im ersten Rennlauf in Altenberg gleich einen neuen Startrekord (5,07 Sekunden) auf und verbesserte damit die im Januar 2018 von Justin Kripps aufgestellte Bestmarke um vier Hundertstelsekunden. Wulff, 23 Jahre alt, 2,02 Meter groß und 106 Kilo schwer, ist einer der besten deutschen 100-Meter-Sprinter mit persönlicher Bestzeit von 10.06 Sekunden.
Schon nach Lauf eins führte der große Dominator des letzten Jahrzehnts deutliche 35 Hundertstelsekunden vor Dauerrivale Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) mit Georg Fleischhauer (SC Potsdam) sowie Adam (BRC Thüringen) und Issam Ammour (Eintracht Frankfurt), die 0,55 Sekunden zurücklagen.
Friedrich / Wulff legten beim Heimrennen auch in Lauf zwei Lauf- und Startbestzeit ins Eis und sicherten sich souverän den Sieg vor Lochner / Fleischhauer (+ 0,41) und Ammour / Ammour (+ 0,81).
Francesco Friedrich: „Die Bedingungen waren nicht so gut wie bei der Deutschen Meisterschaft. Deswegen war das heute eine richtig gute Performance von uns. Der erste Lauf war hervorragend, da gibts kaum was zu meckern. Im zweiten gab es ein paar kleine Sachen. Wir haben das erste Rennen nach Hause gebracht und sind zufrieden.“
Hansi Lochner: „Das war ein guter Auftakt zum Reinkommen. Ich hatte viel Anspannung in mir, weil ich natürlich sehen wollte, wo es hingeht. Wie startet der Franz mit dem Simon, wo stehen wir mit unserem Schlitten im Vergleich zum Rest des Feldes? Jetzt sind schon mal einige Fragen geklärt, und wir wissen, wo wir stehen. Am Start haben wir noch ein bisschen was zum arbeiten. Das bewegt sich im Rahmen des letzten Jahres, jetzt müssen wir da noch etwas raufsetzen.“
Georg Fleischhauer: „Es war schön, dass es wieder losgegangen ist. Wir waren sehr angespannt, aber auch voller Vorfreude. Der Franz ist ordentlich schnell, aber das war ja zu erwarten. Wir haben noch Reserven und wissen, was wir zu tun haben.“
Adam Ammour: „Die letzten Wochen waren schwierig, bei den Selektionen gingen ein paar Kräfte verloren. Darum bin ich jetzt erstmal zufrieden. Es war das erste Rennen, es kommen noch viele. Es war ein guter Start, der 3. Platz ist nicht so verkehrt. In Sigulda wollen wir daran anknüpfen.“
Issam Ammour: „Die Leistung war sehr gut. Am Start haben wir im zweiten Lauf ein bisschen was liegen lassen. Die anderen konnten da was drauflegen, wir leider nicht. Im ersten Lauf hatten wir ein paar kleine Mini-Fehler, aber insgesamt war die Vorstellung gut.“
Bundestrainer René Spies: „Überragender Saisonauftakt für uns. Die Jungs haben in der Vorbereitung sehr viele Fahrkilometer abgespult, vor allem Franz und Hansi. Es gibt noch Probleme, wir müssen noch richtig reinkommen. Aber es war natürlich ein toller Auftakt.“
Text: IBSF (RWH), BSD // Fotos: IBSF – Viesturs Lacis