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Friedrichs vierter Viererbob-Titel zum WM-Finale – Benjamin Maier gewinnt Silber vor Johannes Lochner mit Bronze

Vier Athleten, vier Weltmeisterschaften, vier Titel: Bob-Pilot Francesco Friedrich (GER) holte bei der BMW IBSF WM 2021 in Altenberg (GER) zum vierten Mal Gold im Viererbob – und ist der erste Pilot, dem das bei vier aufeinander folgenden Weltmeisterschaften gelang. Friedrich holte den Titel im großen Schlitten zuvor schon 2017, 2019 und 2020. Mit Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schueller als Anschieber-Crew hatte Friedrich
am Ende des vierten und entscheidenden Rennlaufs nach viermal Lauf- und viermal Startbestzeit im SachsenEnergie-Eiskanal Altenberg 0,79 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei.

Der einzige „Wermutstropfen“ könnten der verpasste neue Startrekord unter 5,00 Sekunden bzw. ein neuer Bahnrekord sein. Doch das wäre an diesem Tag jammern auf hohem Niveau – hatte Friedrich auch noch mit einem ganz anderen Problem im Finallauf zu kämpfen. Das Zwischenvisier am Helm fiel ihm nach einigen Kurven in den Schoß, dadurch beschlug der Helm immer stärker. Ein Blindflug im unteren Abschnitt mehr oder weniger, aber der Bob raste trotzdem als Schnellster ins Ziel.

„Es war ein spezielles Jahr und wir hatten auch das Glück, hier nochmal auf unserer Heimbahn fahren zu dürfen. Wir haben unglaublich akribisch gearbeitet im Sommer. Nächstes Jahr wird es sicherlich am Start viel enger werden, und das wird denke ich sehr spannend im nächsten Winter. Jetzt gilt es gesund zu bleiben, gut zu trainieren und das Material weiterzuentwickeln“, blickt Friedrich bereits optimistisch in die Zukunft.

Viererbob-Silber holte in Altenberg das Team von Pilot Benjamin Maier (AUT) mit Danut Moldovan, Markus Sammer und Kristian Huber. Die letzte WM-Medaille für Österreich bei einem Bob-Rennen gab es zuvor 1995 in Winterberg (GER) durch Hubert Schösser, der mit Gerhard Redl, Thomas Schöll und Martin Schützenauer ebenfalls Silber im Viererbob gewann. 2016 in Innsbruck (AUT) holte die Mannschaft aus Österreich Bronze im Team-Wettbewerb aus den Disziplinen Skeleton und Zweierbob.

Die Bronzemedaille ging bei der BMW IBSF WM in Altenberg an Johannes Lochner (GER) mit Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp. Lochner, der Weltmeister von 2017 und WM-Zweiter 2020 in Altenberg, hatte am Ende 1,51 Sekunden Rückstand auf Friedrich. „Ich habe gestern nach dem ersten Lauf schon gemerkt, dass es sehr sehr schwierig werden kann, hier überhaupt eine Medaille zu holen. Wir haben heute zwar nochmal eine Schippe draufgelegt und die Kufen gewechselt, aber die Abstände sind viel zu groß. Das ist nicht mein Ziel, nur um Medaillen zu fahren, ich will gewinnen, und das ist jetzt die große Herausforderung für den Sommer“, analysierte Lochner die Leistung seines Teams. Und freute sich im gleichen Atemzug über die Silbermedaille seines Kumpels Benny Maier und bedankte sich nochmal ganz herzlich bei Eismeister Ralf „Hans“ Mende, der einmal mehr ein tolles Eis für die Weltmeisterschaft gezaubert hatte. „Das wäre bei diesen Bedingungen ohne das Top-Eis von Ralf fast schon Selbstmord, hier runterzufahren“, schmunzelte Lochner.

Rostislav Gaitiukevich (BFR, Bobsleigh Federation of Russia), der Junioren-Weltmeister von 2020, wurde mit Mikhail Mordasov/Ilya Malykh/Ruslan Samitov bei seiner WM-Premiere im Viererbob Sechster, zeitglich mit dem Team von Christoph Hafer (GER). Junioren-Weltmeister Michael Vogt (SUI) landete mit Silvio Weber, Sandro Michel (im dritten und vierten Lauf verletzungsbedingt ersetzt durch Oliver Gyger) und Andreas Haas auf WM-Rang 13.

In der Liste der Viererbob-Piloten mit den meisten WM-Titeln rückt Francesco Friedrich mit seinem vierten Gold auf Platz zwei vor, gleichauf mit seinem Landsmann Wolfgang Hoppe. Hoppe gewann 1991, 1995 und 1997 Gold bei Viererbob-Weltmeisterschaften und war 1984 Olympiasieger. Damals zählten die Olympiasieger auch als Weltmeister für das betreffende Jahr, ohne dass dafür ein zusätzliches Rennen gefahren wurde. Rekord-Weltmeister im Viererbob ist André Lange (GER), der zwischen 2000 und 2008 fünf Titel gewann.

(IBSF / BSD | Foto: Egbert Kamprath)


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