HINTERGRÜNDE
Mit dem Bau der Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg (RSBB) wollte die Regierung der DDR ein weiteres heißes Eisen für den Sport im Feuer haben. Die technisch anspruchsvolle Bahn sollte den Sportlern helfen, um bei Olympischen Spielen und anderen internationalen Meisterschaften Medaillen zu gewinnen.
Der Bau der RSBB stand unter der Schirmherrschaft des MfS, Herrn Mielke. Die weiträumige Absperrung während der Bauphase war oberstes Gebot. Ein weit vorgezogener Drahtzaun und patrouillierende Posten waren nicht zu übersehen. Man wurde z. B. als Skifahrer schon weit vor der Bahn angehalten und angewiesen, sich hier nicht weiter zu bewegen. Heute kann die Bahn jeder besichtigen und sich innerhalb des Geländes frei bewegen.
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ZEITSTRAHL
1983
... begannen die Bauarbeiten für die "Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg".
Ziel war es die anspruchsvollste Kunsteisbahn der Welt zu bauen. Nach zwei Jahren Bauzeit sorgten erste Probefahrten für Ernüchterung: Ein Großteil der Bahn (z.B. die Kurven 11, 12) mussten weggesprengt und neu aufgebaut werden. Die Kosten wurden nie genau bekannt gegeben. Man sprach jedoch von einer dreistelligen Millionensumme.
1986
So dauerte es bis zum Spätherbst 1986, ehe erste nationale Wettkämpfe ausgetragen werden konnten. Die internationale Premiere fand mit der europäischen „Drei-Bahnen-Tournee“ im Rennrodeln statt. Die Generalprobe für den Bobsport war mit den "DDR - Bobmeisterschaften", noch unter Baustellenbedingungen durchgeführt worden.
1987
... war das Jahr der offiziellen Einweihung der "Kunsteisschlange" im " Kohlgrund des Osterzgebirges". Die Homologierung (Bahnabnahme) seitens der internationalen Fachverbände FIBT (intern. Bob- und Skeletonverband) und FIL (intern. Rodelverband) erfüllte deren Sicherheits- und technische Anforderungen. Nach einigen nationalen Wettkämpfen waren im November ´87 erstmals Zweier- und Viererbobs aus 17 Nationen, darunter Neuseeland und Australien, in Altenberg zu Gast. Mit dem internationalen "AERO-Cup" wurde der Startschuss für den internationalen Bobsport vollzogen. Die Kulisse von 20.000 Besuchern versetzte selbst die wintersportbegeisterten Österreicher in Erstaunen und Verzückung.
Auch der damalige Präsident des internationalen und deutschen Bob- und Schlittenverbandes, Klaus Kotter (FRG), äußerte sich damals angetan: " Die Bahn hat bewiesen, dass sie mit Recht zu den Besten der Welt gerechnet wird. Sie verlangt viel Meisterschaft von allen Sportlern, bietet aber auch genügend Sicherheit."
1991
Mit dem Einigungsvertrag und der Abwicklung des damaligen Trägers (MfS), bekam die Stadt Altenberg durch die Landesregierung Sachsens die Verantwortung für die Bahn übertragen.
Seit diesem Jahr verbindet die Altenberger eine Partnerschaft mit der kanadischen Olympiastadt Calgary, die auch vom damaligen Ministerpräsidenten Sachsens, Kurt Biedenkopf unterstützt wurde.
Es finden die ersten Weltmeisterschaften im Bobsport (FIBT) in Sachsen/Altenberg statt.
1994 - 1998
1994 Harald Czuday erkämpft in Lillehammer mit seinem Team (Carsten Brannasch, Olaf Hampel, Alexander Szelig) olympisches Gold im 4er Bob.
1996 Erstmalig werden die Weltmeisterschaften im Rennrodeln (FIL) in Sachsen/Altenberg ausgetragen.
1998 Im Olympiajahr von Nagano finden erstmals die Skeletonweltmeisterschaften in Sachsen/Altenberg statt.
2000 - 2004
2000 Zum zweiten Mal werden Weltmeisterschaften im Bobsport in Altenberg ausgetragen. Über 20.000 Besucher erleben, wie Andre Lange und sein Team überraschend vor Christoph Langen Weltmeister im 4er Bob werden.
2004 Erfolgreiche Bewerbung zum Kongress der FIBT in Cesana (Italien), um die Austragung der Bob- und Skeleton Weltmeisterschaft 2008.
2007 - 2008
2007 Das Bundesministerium des Innern, der Freistaat Sachsen und der Landkreis Weißeritzkreis stellen die Mittel für den Umbau des Auslaufes mit neuer Kurve 18 und weiterer Erneuerungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro bereit. Die Bahn wird Eigentum des Landkreises Weißeritzkreis. Die Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH wird zur Betreibung und Vermarktung der Sportanlage gegründet.
2008 Die FIBT Bob- und Skeleton Weltmeisterschaften erreichen knapp 30.000 Besucher vor Ort, 18 Mio. TV-Zuschauer in Deutschland und 210 Mio. weltweit. Andre Lange wird Doppel-Weltmeister mit Fabel-Bahnrekord (53,17 Sekunden) im 4er Bob. Thomas Florschütz (BRC Riesa), Matthias Höpfner und Cathleen Martini (SC Oberbärenburg) erkämpfen für Sachsen einen kompletten Medaillensatz.
Stefan Raab fährt mit Sportlern und Künstlern zur Wok-WM 2008 die anspruchsvolle Bahn hinab.
2009
Erstmals rasen bei der Sommer-Veranstaltung „Beton on Fire“ Inlineskater und Longboarder den Betonkanal hinab.
2010
Philipp Auerwald tritt im Januar bei der TV-Show „Wetten, dass…!?“ als Kandidat der Außenwette an und wird Wettkönig: Auf Schlittschuhen fuhr er den Eiskanal hinab und musste während dessen eine Ü-Ei-Figur zusammenbauen.
Die „Panoramabaude“ wird im Winter 2010/2011 fertiggestellt. Das multifunktionale Gebäude besticht durch seinen Panoramablick auf den Zielauslauf und kann für Tagungen, Firmenfeiern oder Kundenveranstaltungen genutzt werden. Zu Weltcups befindet sich darin der Ehrengast- und VIP-Bereich.
2011
Die Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg heißt ab Dezember 2012 „DKB EISKANAL“ und ist damit die erste Kunsteisbahn weltweit, für die sich ein Sponsor (Deutsche Kreditbank Berlin) das Namensrecht gesichert hat.
2012
Im Februar wird die 43. FIL Rennrodel-Weltmeisterschaft ausgetragen. Die Team-Staffel, bei der es um Reaktionsvermögen und Fahrkunst geht, wird in Altenberg erstmals als Weltmeisterschaftswettbewerb ausgetragen. Drei von vier möglichen WM-Titeln erkämpften sich deutsche Top-Athleten.
2015
Über 130 Athleten aus 15 Nationen nahmen an den Junioren-Weltmeisterschaften Bob & Skeleton in Altenberg teil.
2016
Der Sächsische Innenminister übergibt dem Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge den Zuwendungsbescheid über die Gewährung von Fördermitteln zum Ersatzneubau von Trainingsstätten für den Bundesstützpunkt Bob, Rodel, Skeleton und Biathlon in Altenberg.
Das insgesamt 8,4 Mio. Euro schwere Projekt, wird vom Bundesministerium des Innern, dem Freistaat Sachsen und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge finanziert. Die Fertigstellung des neuen Leistungssportzentrums soll 2021/2022 erfolgen.
2017
Die Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH als Betreibungs- und Vermarktungsgesellschaft der Bahn feiert ihr 10-jähriges Bestehen.
2018
Die Junioren-Rennrodel-Weltmeisterschaften finden statt.
Die Energie Sachsen Ost AG (ENSO) wird als Premiumsponsor Namensgeber der Sportanlage. Die Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg trägt ab Juli 2018 den Namen "ENSO-Eiskanal".
2020
Am 26.09.2020 findet der erste BobRun Altenberg 2020 statt. 180 Läuferinnen und Läufer konnten sich unter dem Motto „Kraft.Ausdauer.Wille.“ auf eine anspruchsvolle und außergewöhnliche Strecke freuen. Auf einer Länge von rund 8,5 Kilometern führte der abwechslungsreiche Kurs durch das angrenzende Waldgebiet und endete in einem 1,2 Kilometer langen Anstieg durch die Bobbahn bis zum Bobstart.
Aufgrund der Umfirmierung des Hauptsponsors heißt die Bahn am Kohlgrund ab Oktober nun SachsenEnergie-Eiskanal.
Altenberg darf die IBSF Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften austragen. Mehr als 26.000 Zuschauer verfolgen die Rennen live vor Ort, über 27 Mio. Zuschauer sahen die Rennen allein in Deutschland im TV, weltweit verfolgten 137 Mio. Zuschauer die WM.
11 von 18 Medaillen gingen an deutsche Athleten. Die Ergebnisse waren historisch: So stellte das Bobteam Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg mit seinem sechsten Zweierbob-Weltmeistertitel in Folge einen Rekord für die Ewigkeit auf. Nach 20 Jahren ohne Titel kam der Skeleton-Weltmeister wieder aus Deutschland. Erstmals in der Geschichte des Skeleton-Sports wurde der Mixed Team Wettbewerb durchgeführt.
2021
Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen, wurden die IBSF Bob- und Skeleton Weltmeisterschaften – statt wie ursprünglich geplant in Lake Placid (USA) – vom 1. bis 14. Februar 2021 wiederholt im Altenberger Kohlgrund ausgetragen. Dass zwei Weltmeisterschaften in Folge am selben Ort stattfinden, war ein Novum in der Geschichte des Bob- und Skeletonsports. Zuschauer waren aufgrund strenger Hygieneauflagen nicht zugelassen.
Und noch eine Premiere gab es: zum ersten Mal wurden die Welttitelkämpfe auch im Monobob ausgetragen. Kaillie Humphries wurde hier die erste Weltmeisterin in der Geschichte des Monobob.
Alle Ergebnisse können hier nachgelesen werden.